Ebersbrunn gehört nun kirchlich zur Pfarrei Rehweiler - Verbundenheit im Glauben wurde betont. In einer feierlichen Adventsandacht mit vielen Beteiligten wurde die Umgliederung der Kirchengemeinde Ebersbrunn aus dem Dekanatsbezirk Bamberg in den Dekanatsbezirk Castell begangen. Dekan Hans-Martin Lechner stellte fest, dass er nun das letzte Mal offiziell von Bamberg nach Ebrach gekommen sei. In guter Erinnerung ist ihm ein Silvestergottesdienst, den 110 Prozent der Gemeindeglieder mitfeierten, denn von den 73 Gemeindegliedern waren über 80 anwesend. "So etwas sollte auch einmal in der Zeitung berichtet werden." In seiner Begrüßung benannte er noch einmal die Gründe für diese Umgliederung: Ebersbrunn liegt in Unterfranken, gehört zum Landkreis Kitzingen und zur Kommune Geiselwind, deren Bürgermeister Ernst Nickel sich auch unter den Anwesenden befand. Die Kinder gehen in Geiselwind in den Kindergarten und in die Grundschule, so dass auch die Konfirmanden sich schon länger in Rehweiler mit konfirmieren lassen. Es gibt ausgeprägte Kontakte zum CVJM in Haag. Der Posaunenchor Ebersbrunn sah sich ebenfalls schon immer mit Castell verbunden und sein Leiter Hermann Link war bis vor kurzem seit vielen Jahren Bezirksposaunenchorleiter im Dekanatsbezirk Castell. Das Dekanat Bamberg ist 40 km entfernt, Castell keine 20. Den Grenzen zwischen den Kirchenkreisen, Dekanaten und Kirchengemeinden sollte aber kein zu großes Gewicht beigelegt werden, so Dekan Lechner. Denn der Glaube an den einen Gott, der mit seinem Kommen in Jesus Christus die Grenze zwischen Himmel und Erde überwunden habe, kenne keine menschengemachten Grenzen. Wie sein Kollege aus Bamberg so betonte auch Dekan Klöss-Schuster aus Castell das Verbindende: Die gewachsenen Beziehungen sollen nicht gekappt werden, die Ebersbrunner sind weiterhin in den Gottesdiensten ihrer bisherigen Pfarrei in Großbirkach und Ebrach willkommen, genauso aber auch in Füttersee, Wasserberndorf, Geiselwind, Rehweiler und Haag. Ganz spontan animierte der Casteller Dekan die Gemeinde, mit ihm den Adventskanon zu singen "Nun sei uns willkommen". Man konnte dieses Willkommen sowohl auf den "Herre Christ" als auch auf die Aufnahme der Ebersbrunner in die neue Gemeinschaft im Dekanatsbezirk Castell beziehen. Ebenso klang bei dem anderen Adventskanon "Seht die gute Zeit ist nah" der Beginn der neuen Zeit die erweiterte Pfarrei Rehweiler an.
Für die abgebende Pfarrei Großbirkach sprach Vertrauensfrau Marion Link verständnisvolle Abschiedsworte gepaart mit etwas Wehmut ob der langen gemeinsamen Geschichte mit Großbirkach. Ulrich Rauh aus Walsdorf und zugleich geschäftsführender Pfarrer der Pfarrei Großbirkach überreichte dann mit humorvollen Hinweisen das Tauf-, Trau- und Beerdigungsbuch der Kirchengemeinde Ebersbrunn an Pfarrer Hans Gernert aus Rehweiler, der nun für die Kirchengemeinde Ebersbrunn mit zuständig ist: "Das Taufbuch beginnt 1873 noch als Geburtsregister, weil es damals noch keine Standesämter gab. Im Taufbuch ist noch viel Platz. Also, liebe Ebersbrunner, ihr könnt etwas dagegen unternehmen. Das Traubuch beginnt 1930 und hat noch mehr leere Seiten. Das Beerdigungbuch wurde begonnen im Revolutionsjahr 1848. Ich habe es abgeschlossen. Es ist voll. Jetzt braucht keiner mehr zu sterben. Da sind doch gute Aussichten für Ebersbrunn...". Pfarrer Gernert wurden von mal zu mal die Arme schwerer unter dem Gewicht der alten Bücher: "Ich spüre die zugewachsene Verantwortung und will sie auch gern übernehmen. Zum Zeichen dafür, dass aber nicht ein Mensch, nicht ein Pfarrer und nicht der Kirchenvorstand, sondern allein Christus das Haupt und der Herr der Gemeinde ist, lege ich die Kirchenbücher auf dem Altar ab."
Der Kirchenvorstand Ebersbrunn, der sich im Altarraum den Kirchenvorständen von Rehweiler und Füttersee gegenüber aufgestellt hatte, wechselte daraufhin die Seite. Beim Austausch des Friedensgrußes kam die geistliche Verbundenheit miteinander zum Ausdruck. Dekan i. R. Hanspeter Kern, der die Christvesper am Heiligabend in Ebersbrunn leiten wird, hatte als biblische Grundlage Philipper 2, 1-11 gelesen. Auch der Vertrauenmann aus Rehweiler Edmund Mix sprach ein paar Worte. Beim Fürbittgebet waren alle vier anwesenden Kirchenvorstände vertreten. Die Orgel spielten Marc Eyßelein und Dorothea Hümmer. Zudem gestalteten auch der Posaunenchor Ebersbrunn und der Kirchenchor Füttersee die besondere Adventsandacht mit, in der ein lag gehegter Wunsch vieler Ebersbrunner in Erfüllung gegangen ist. Die Kollekte für die Sanierung der Kirche erbrachte 238 €.