"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen", lautet die Jahreslosung 2022 aus dem Johannesevangelium. Unser Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm versteht dies Wort so, dass die Einladung Jesu allen Menschen gilt, „egal woher sie kommen, welchen Hintergrund sie haben und erst recht egal, ob sie geimpft oder ungeimpft sind“.
Nicht geimpfte Menschen, so seine Beobachtung, fühlten sich durch die Corona-Zugangsbeschränkungen oft „persönlich ausgegrenzt“. Gleichzeitig gebe es „wirklich gute Gründe“ für die aktuellen Corona Beschränkungen, da die „neue, noch aggressivere Virusvariante in unseren Nachbarländern die Infektionszahlen in die Höhe schnellen lässt“. Darum dienten die Zugangsbeschränkungen „einzig und allein dem Schutz von Leben und Gesundheit“, so der Landesbischof. „Wir können heute sagen: alle, die einen Weihnachtsgottesdienst gesucht haben, haben ihn auch gefunden. Dabei haben die Gemeinden wieder viele kreative Formate entwickelt, die Weihnachtsbotschaft den Menschen nahezubringen“.
Im Umgang mit Impfgegnern sei es wichtig zu unterscheiden. Es gebe Menschen, „die in ihren Internetblasen komplett Verschwörungstheorien auf den Leim gehen“ und für rationale Diskussionen nicht mehr empfänglich seien. Es gebe auch „rechtspopulistische oder rechtsradikale Ideologen“, die die Ängste der Menschen „in empörender Weise“ für ihre Zwecke auszunutzen und „politisch motivierte Stimmung machen gegen alles, was vom Staat kommt“. Aber es gebe zugleich Menschen, so Bedford-Strohm, die eine „große innere Abwehr gegenüber diesem Eingriff in ihren Körper haben“, oder aufgrund „persönlicher Erfahrungen oder einseitiger Information schlicht Angst vor einer Impfung haben“. Mit ihnen gelte es, in ein von Respekt geprägtes Gespräch zu kommen.
Die Herausforderung für das neue Jahr, so der Landesbischof, bestehe darin, miteinander im Gespräch zu bleiben. Dabei sei es geboten „klar Position zu beziehen“, wenn es, wie beim Impfen, „um die Verantwortung für andere, vielleicht um die Verantwortung für Menschenleben“ gehe. Doch auch in einer Kontroverse sei das Gegenüber ein Mensch, der „als Mensch zunächst mal einfach Respekt, Achtung und Zuwendung“ verdiene. „Zuallererst ist der Mensch ein Mensch“, betonte Bedford-Strohm.
Die Gottesdienste am Altjahresabend in unserer Pfarrei Rehweiler und die musikalische Andacht am Neujahrstag um 17 Uhr in Rehweiler kreisen inhaltlich auch um die Jahreslosung. Herzliche Einladung!