Hier können Sie das Zimbelgeläut der Kirche zum Guten Hirten in Haag ansehen und hören. Es besteht aus drei Glocken mit den Tönen a'', h'' und cis'''. Auffallend ist, dass die kleine Glocke in Haag bereits drei Jahre vor dem Kirchbau in Haag gegossen wurde. Die Kirche wurde am 19. November 1923 eingeweiht. Die Inschrift der kleinen Glocke aus dem Jahr 1920 lässt vermuten, dass sie ursprünglich für die Mission gestiftet wurde. Denn als Stifter wird Missionar Liebler genannt.
Missionar Oskar Liebler, Sohn eines Kitzinger Oberlehrers, geboren am 28.2.1884 in Kitzingen, kam aus dem CVJM. Nach dem Besuch der Realschule in Kitzingen trat er im Jahr 1906 in die Neuendettelsauer Missionsanstalt ein und kam nach seiner Ausbildung im Jahr 1911 nach Neuhermannsburg in Zentralaustralien. Schon vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte er auf eigene Kosten nach Deutschland zurück und wurde Pfarrverweser in Aschbach-Hohn vom 1. März 1915 bis 1. Dezember 1918 unter der Geschäftsführung Pfarrer Reinhold von Großbirkach. Von 1918 bis 1920 war er auf der Hilfsgeistlichenstelle in Heiligenstadt. Doch hielt es ihn nicht lange in der Heimat. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ging er in die „Mohammedanermission“ in den Vorderen Orient. Während des zweiten Weltkrieges wurde er in Palästina interniert und starb dort in einem Lager.
Als weitere Stifter neben Missionar Lieber stehen auf der Glocke
Bürgermeister G. Sponsel
und Kirchenvorstand H. Sponsel
Unter der Darstellung der Kreuzigung Jesu stehen die Worte: "Soli Deo Gloria" (Allein Gott die Ehre).
und "Herr, komme bald. Amen"
"Erstanden in teurer Zeit 1920".
Zum Klang dieser Glocke gab es dann bald eine Erweckungsbewegung in Haag mit der Gemeinschaftsbewegung und dem CVJM, der 1924 in Haag gegründet wurde.
1950 kam die mittlere Glocke in den Turm.
Zum 70-jährigen Jubiläum der Kirche 1993 wurde beschlossen, noch eine größere Glocke anzuschaffen, die dann 1994 gegossen wurde. Sie wird geziert vom Jesus-Wort: "Ich bin der gute Hirte".