Gedanken zur Tageslosung am 26. Juli 2020 von Dieter Grade (PDF zum Ausdrucken)
Wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott. Sprüche 14,31
Jesus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Matthäus 25,40
Wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott. Das wissen wir als Christen und nehmen das für uns in Anspruch. Es entspricht ja auch den geflügelten Worten „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ oder „Geben ist seliger als Nehmen“. Ja, glücklich zu preisen, der sich des Armen annimmt! (Ps 41,2) Wir sind gerufen die Schwachen in unserer Gesellschaft nicht zu vernachlässigen, nicht zu vergessen. Aber nicht immer gelingt es uns, diese Forderung in unserem Leben umzusetzen. Jakobus schreibt in seinem Brief, dass da Christen zu den Armen sagen: „Geht hin im Frieden, wärmt euch und sättigt euch!“, ohne die geringste Hilfe anzubieten. Jakobus entlarvt diese Haltung als völlig unchristlich: „Ein Glaube, der keine guten Werke hat, ist tot in sich selber.“ (Jak 2,17) Ich kann nicht zu Jesus sagen: „Komm, Herr Jesus, sei du unser Gast“ und zugleich einem Hungernden eine Mahlzeit verwehren. Mein Verhältnis zu Jesus und mein Verhalten gegenüber den Menschen gehören zusammen.
„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Jesus spricht in diesem Vers alle an: seine Brüder, die Jünger, alle Christen, jeden Menschen. In dieser bekannten Rede Jesu geht es darum, dass im Weltgericht alle Völker vor IHM versammelt werden. - Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben. (Matthäus 25,46) Jesus sieht das Herz des Menschen an und beurteilt den Menschen nach seinem Tun. Gott lieben u n d den Nächsten, darauf kommt es an.
Auf die Frage eines Schriftgelehrten: "Wer ist denn mein Nächster?“ antwortet Jesus mit einer Geschichte. Er erzählt ihm von dem Unglück eines Menschen, der überfallen wurde und halbtot dalag. Fromme und sehr fromme Leute kamen, sahen ihn, halfen aber nicht. Da kam ein Samariter, ein Ausländer und Andersgläubiger, - und rettet ihn. Jesus fragt nun den Schriftgelehrten: "Wer war wohl sein Nächster?" Die Antwort geht ihm nicht leicht über die Lippen, deshalb sagt er auch nicht: "Der Samariter", sondern: "Der, der ihm geholfen hat." (Lk 10,25-37) Und wenn wir uns anschauen, wie dieser Dialog zwischen dem Schriftgelehrten und Jesus begann, nämlich mit der Frage: „Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?“, dann zeigt es uns doch, welche Verheißung auf unserem Verhalten unseren Mitmenschen gegenüber liegt: Jesus sieht unser Herz an und schenkt uns ewiges Leben.
Wenn mein Glaube Früchte tragen soll, dann brauche ich jeden Tag geistliche Nahrung, das Lesen im Wort Gottes und das Gebet. Auf der Gemeinschaft mit anderen Christen liegt der Segen Gottes. Wir erfahren Stärkung und Wegweisung. Es gibt keinen wahren christlichen Glauben, der nicht in die Tat hineinführt.
Ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen.
Dieter Grade, Lektor
Liebe Leserinnen und Leser,
heute, am 7. Sonntag nach Trinitatis wird die „Geistliche Nahrung“ zum letzten Mal versandt.
Ich danke allen ganz herzlich, die die Geistliche Nahrung geschrieben und gelesen haben und wünsche eine gute und gesegnete Urlaubszeit.
Bleiben Sie behütet.
Mit herzlichen Grüßen
Günther Klöss-Schuster, Dekan
Evang.-Luth. Dekanat Castell
Kirchplatz 3
97355 Castell
Tel 09325/9797-0
Gottesdienst aus Castell am 19.7.2020 mit Dekan Günther Klöss-Schuster:
https://www.youtube.com/channel/UCErwfQMTIuLNhkGkuM_XKtQ
Jahreslosung 2020
Ich glaube, hilf meinem Unglauben.
(Markus 9,24)
Ein Anfangsgebet am Morgen oder für die persönliche Andacht
Guter Gott,
du hast mich in die Welt gestellt,
in meine kleine Welt,
in deine große Welt.
Hier darf ich leben,
leben vor dir,
leben mit anderen.
Mit allen Fasern meines Lebens
bin ich verbunden
mit dir
und mit allem,
was du ins Dasein gerufenhast.
Geborgen in dir
stehe ich in der Welt.
Amen.