Beim Sichten von Bildern bin ich auf Fotos und Filme von unseren Urlaubstagen in Singapur gestoßen. Sie haben mich inspiriert, daraus einen Film mit einem alternativen Feuerwerk zu Silvester zu erstellen. Leider hat sich ein Fehler eingeschlichen, der mich noch einmal genauer hinschauen ließ: "Planet" heißt eine Skulptur in den Gardens by the Bay, die nicht etwa 1 Meter, sondern fast 10 m lang ist. Der Park "Gardens by the Bay" hinter dem Touristenmagnet des Hotels Sands am Marina Bay in Singapur ist über 100 Hektar groß und wurde künstlich angelegt in mehrfacher Hinsicht: Dem Meer abgerungen und gärtnerisch, technisch und künstlerisch gestaltet. Bei tropischen Temperaturen geht man gern abends in dem illuminierten Park spazieren. Meine Frau und ich sind zweimal hingegangen in den vier Tagen unseres Aufenthalts auf unserer Rückreise von unserem Partnerschaftsbesuch in Papua-Neuguinea Ende Februar 2020. Angestrahlt in der Dunkelheit zog uns eine weiße Skulptur magisch an. Im Nachhinein hat es etwas Weihnachtliches: Wie Hirten des Nachts zur Krippe eilen, so standen wir beeindruckt vor diesem weißen Bronzeguss des englischen Künstlers Marc Quinn (*1964). Es ist ein Baby mit einem Umfang von über 9 m Länge und 3,5 m Höhe (926 cm x 353 cm). Gewicht: 7 Tonnen! Wunderschön schwebt der schlafende Knabe wie ein Himmelskörper über der grünen Erde. Welch eine Homage an unsere Erde, wenn der Künstler sein Werk "Planet" benennt. Man sieht gar nicht, wie der ruhende Knabe gehalten wird. Unsichtbare Kräfte halten die Erde auf ihre Bahn. Unsichtbare Kräfte halten den schönen Körper des Knaben in die Höhe. Oder zieht er sacht die Erde an sich? Es ist sein rechter Arm, der die Verbindung zur Erde herstellt und die Last der 7 Tonnen scheinbar mühelos in Schwebe hält. Sanft ruht dieser rechte Arm auf der Erde, ohne Kraftanstrengung, entspannt, voll himmlischem Frieden. Friede auf Erden! Seine Botschaft kann mit der Jahreslosung 2021 ausgedrückt werden: "Seid barmherzig, wie auch euer (himmlischer) Vater barmherzig ist." Übrigens: Der Künstler hat hier seinen eigenen Sohn Lucas dargestellt. Wenn man hier Weihnachten assoziiert, dann kann man ja auch über den Vater Jesu nachdenken. Jedenfalls sagen wir, dass Gott uns seinen Sohn geschenkt hat... Quinn gelingt es auf beeindruckende "Art" auf das Geheimnis unseres Planeten und unserer Wirklichkeit hinzuweisen. Im Dunkel dieses angestrahlte Kind, ein helles Licht - "und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell!" Beruhigend und entspannend sind denn auch die farbenprächtigen Licht- und Toneinlagen, die es täglich zweimal für 15 Minuten in den frühen Abendstunden gibt. Am Ende des Videos improvisiert Michael Gernert dazu am Klavier: Impressionen und Improvisationen aus dem Jahr 2020. Für mich ein alternatives Feuerwerk zum Jahreswechsel!
Neues Glück und neues Leben möge Ihnen Gott schenken,
Ihr Pfarrer Hans Gernert